Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Kriegsendes: Mut, Erinnerung und gelebte Demokratie

Am 8. Mai 2025 gedachten Schülerinnen und Schüler der Grundschule Heede und des Gymnasiums Dörpen sowie Bürgerinnen und Bürger aus  Heede des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im Vorfeld in Zusammenarbeit mit Margret Andrees von der Gedenkstätte Esterwegen und mit Lambert Brand als Zweitzeugen mit den letzten Kriegstagen in Heede beschäftigt.

Im Mittelpunkt der Feierstunde stand der damalige Bürgermeister Hermann Connemann, der am 18. April 1945 eine mutige Entscheidung traf: Er übergab das Dorf den alliierten Truppen – in dem Wissen, dass er sich damit selbst in Lebensgefahr brachte. In der Region waren noch deutsche Soldaten stationiert, die sein Handeln als Verrat werteten und ihn erschossen. Connemann bewahrte Heede durch seine Entscheidung vor weiterer Zerstörung und Leid.

Die Zehntklässlerinnen und Zehntklässler des Gymnasiums Dörpen erinnerten an die letzten Kriegstage in Heede und appellierten eindrucksvoll an die Anwesenden, das Geschehene nicht zu verdrängen, sondern mutig für Freiheit, Demokratie und Toleranz einzustehen.

Viertklässlerinnen und Viertklässler der Grundschule Heede zeigten im Rahmen der Feier, wie sie selbst demokratische Werte in der Schule leben und gestalten.

Die Schulleiterin des Gymnasiums Dörpen, Thea Wathall, wies auf die bedeutende Rede des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker vom 8. Mai 1985 hin, der den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ bezeichnete – eine Befreiung von einem unmenschlichen Regime, das Freiheit, Menschenrechte und Menschlichkeit mit Füßen trat. Dieser Tag sei zugleich ein Mahnmal und eine Chance, unser Land auf den Fundamenten von Freiheit, Demokratie und Toleranz immer wieder neu zu gestalten. Dabei komme Schulen eine besondere Verantwortung  als Orte des Lernens und Zusammenlebens und gelebter Demokratie zu.

Zum Abschluss der Feierstunde legten alle Beteiligten weiße Rosen am Denkmal für Bürgermeister Connemann nieder – ein stilles, aber eindrucksvolles Zeichen des Respekts und der Dankbarkeit.

Der amtierende Bürgermeister, Herr Pohlmann, dankte den Schülerinnen und Schülern herzlich für ihr Engagement und die intensive Vorbereitung der Gedenkveranstaltung. Im Anschluss stand der Zweitzeuge Lambert Brand den Schülerinnen und Schülern für Fragen zur Verfügung. Ein besonderer Dank galt auch der Mitarbeiterin der Gedenkstätte Esterwegen, Margret Andrees,  für ihren Einsatz für eine lebendige Erinnerungskultur und die Vermittlung demokratischer Werte.

Bericht: Frau Wathall

Bilder: Frau Andrees (Gedenkstätte Esterwegen)

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